Donnerstag, 1. Mai 2014

Reiseroute



Wie versprochen nun noch eine Karte unserer Reiseroute. Wen es interessiert, woher wir unsere Info´s gezogen haben, wo es Gaskartuschen gibt, wie unsere Ausrüstung gehalten hat usw. der kann das auf der Seite Erfahrungen nachlesen.

Freitag, 28. März 2014

Zurück in der Heimat

27.03.2014

Jede Reise geht einmal zu Ende, egal wie kurz oder lang! Wir haben jeden einzelnen Tag unserer 6-monatigen Auszeit genossen und beschreiben nun die"letzte Seite" unseres Tagebuches. Wir bringen viele wunderschöne Eindrücke und einzigartige Erlebnisse mit nach Hause. Dies alles zu verarbeiten wird einige Zeit dauern. Wir freuen uns darauf, die Familie wieder zu sehen, unsere Eltern, Kinder und Enkel zu umarmen, ein heisses Bad (und ein richtiges Frotteehandtuch) zu geniessen und endlich wieder Schwarzbrot zu essen. Viel Erlebtes ist aber unvergesslich, ist ein Teil von uns geworden. Wir haben neue Freunde gewonnen und wir hoffen ein paar von ihnen besuchen uns irgendwann in Deutschland, damit wir uns für all die Hilfe, Unterstützung und Gastfreundschaft revanchieren können. Einige Dinge in Deutschland werden uns wichtiger sein als vorher, manches werden wir als lächerlich empfinden. Habt Nachsicht mit uns.
Über die Alpen geht´s Richtung Heimat
Unser Blog ist ein dünner roter Faden, der unsere Reise verfolgt hat. Wir werden einige Lichtbildervorträge organisieren. Aber auch diese Bilder und Berichte können nur einen Bruchteil des Erlebten widerspiegeln. Allen, denen das Lesen unseres Blogs Freude bereitet hat und die mit ähnlichen Gedanken spielen, können wir nur raten: "Just do it!"
  Ein besonderes Abschnitt in unserem Leben ist nun zu Ende. Wir danken allen, die uns die Verwirklichung unseres Lebenstraumes ermöglicht haben, ganz besonders aber unserer "Basis-Station" zu Hause, die von Anne und René exzellent gemanagt wurde. Unsere KOMETEN von ROTOR haben uns treue Dienste geleistet, keinerlei Pannen, abgesehen von ca.10 platten Reifen. 
In den nächsten Tagen wollen wir noch eine Landkarte mit dem Tourverlauf und eine Ausrüstungs- und Linkliste für Nachahmer erstellen.
Unser "Empfangskomitee" auf dem Pirnaer Bahnhof

 


 

Donnerstag, 27. März 2014

São Paulo

26.03.2014
Schon gestern waren wir erfolglos auf der Suche nach Fahrradkisten für den Rücktransport. Wir sollen den Tag genießen, Bruno und Fabio wollen sich darum kümmern.
Okay, so nehmen wir an einer weiteren FREE WALKING TOUR teil. Das ist der einfachste Weg in einer Stadt einiges zu sehen und ein paar Fakten und Geschichten zu hören.
In São Paulo gibt es viele Häuser mit ca. 150m Höhe, die teilweise schon um 1950 errichtet wurden. Dazwischen einige schicke historische Gebäude, vor allem das Theater und die Kathedrale.
Theatro Municipal

Durch zahlreiche Einwanderer aus aller Welt ist die Stadt multikulturell geprägt.
Mittagessen gibt's in einem "Kiloladen". Man lädt sich an einem Bufet auf was und wie viel man möchte und zahlt dann, was gewogen wurde. Einfach, schnell und lecker. Schließlich verschaffen wir uns vom Martinelli-Haus einen Überblick über die Stadt. Der Italiener bekam wegen des Baugrundes nur die Genehmigung für 26 Stockwerke. Da er aber 30 bauen wollte, setzte er nach Abschluss der Arbeiten noch eine Wohnung mit 4 Etagen oben drauf. Ein herrlicher Rundblick!



Blick vom Martinelli Gebäude
Abends berichtet Fabio, dass er leider keine Kisten bekommen konnte. Nun wird's eng.
Nach einigen Telefonaten sichert uns ein Bikeshop eine Box zu. Thomas fährt mit der Metro hin. Schäkert und bettelt ein bisschen und bekommt zwei!!!
Wir schrauben und packen bis kurz vor Mitternacht.
Mitternachtspizza, Belohnung nach dem Einpacken


25.03.2014   Fahrrad 13 km,100 Hm

Die 16-stündige Busfahrt haben wir ganz gut überstanden. Nach mehreren Langstreckenfahrten wissen wir nun, wie man sich in den Liegesitzen am besten positioniert, um auch ein paar Stunden Schlaf zu finden.
Am Terminal Barr. Fundo Schutzbleche und Gepäckträger montieren und dann in den Großstadtdschungel. Zum Glück haben wir uns gestern schon den Weg zu Bruno und Laura, unseren Gastgebern hier in der Stadt,  bei Google-Maps genau angeschaut. Ein paar Kilometer weiter hält auf der Gegenfahrbahn ein Auto, ein Mann ruft und winkt und kommt über den Mittelstreifen zu uns gesprintet. Es ist Bruno! Wir haben uns noch nie gesehen, aber wenn zwei mit bepackten Rädern durch São Paulo fahren, können es nur die Deutschen sein. Das in dieser riesigen Stadt mit über 20 Mio. Einwohnern, locker ein Viertel von ganz Deutschland! "El mundo es un pañuelo  - Die Welt ist ein Taschentuch (Dorf)"  würde der Argentinier sagen.
Radweg in Sao Paulo
Wir bekommen den Hausschlüssel und sind bald unterwegs in die City. Auch hier gibt es eine supermoderne Metro mit fünf Linien und 64 Bahnhöfen. Pro Tag wird sie von mehr als 3 Millionen Menschen genutzt. An unserer ersten Station müssen wir 5x Rolltreppe fahren, ehe wir unten sind! Jede Rolltreppe ist vierfach vorhanden, wir bekommen einen ersten Eindruck von der Großstadt. Jana wünscht sich einen letzten Marktbesuch in Südamerika und so schlendern wir durch den Mercado Municipal. Dieser ist auch architektonisch interessant, mit Kuppeln und Buntglasfenstern. Mit einem Obstsalat in der Hand bestaunen wir Früchte, die wir noch nie gesehen haben. Die Händler schneiden Kostproben ab und lassen sie in den Salat fallen, so wird er immer wieder aufgefüllt :-)
Spät abends gehen wir mit unseren Gastgebern und einigen Freunden noch typisch brasilianisch Essen.

Aktuelle Position: -23.569816, -46.698633

Dienstag, 25. März 2014

Natur, Technik & Soziales

24.03.2014  Fahrrad 42 km, 450 Hm
Nach dem Ausflug in die Technikwelt gestern suchen wir ein Naturäquivalent. Doch dem Rummel an den Wasserfällen auf brasilianischer Seite wollen wir aus dem Wege gehen. So besuchen wir den Vogelpark, ganz nahe am Eingang zum Nationalpark Iguaçu. Uns bietet sich eine wundervolle Vielfalt geflügelter Tiere, aber auch Reptilien. Einige der Tucans und Reiher sind gar nicht scheu und ziehen mit ihren Schnäbeln Jana den Klettverschluss ihrer TEVA-Sandalen auf.


Wir radeln die 15 km zurück in die Stadt, denn am Nachmittag heißt es einpacken und auf zum Busbahnhof. 19:15 Uhr fährt unser Bus rund 1000 km nach Sāo Paulo, der letzten Station unserer Südamerikareise. Der Bus hat riesige Gepäckfächer und so stehen Bici und Caballo Negro sicher und friedlich nebeneinander.

23.03.2014  Fahrrad 37 km, 539 Hm
Unweit von Foz de Iguaçu wurde 1975 mit dem Bau des größten Wasserkraftwerkes der Welt begonnen. Die Stauung des Flusses Paranã war lange Zeit umstritten, das Projekt verzögerte sich. 2007 wurden die letzten beiden der 20 riesigen Turbinen in Betrieb genommen. Wir radeln die 15 km zum Eingang des Geländes auf brasilianischer Seite, wo sich ein großes und modernes Besucherzentrum befindet. Mit einem Touristenbus fahren wir über die gewaltige Staumauer.


Die installierte Leistung beträgt 14.000!!! Megawatt und deckt 75 % des paraguayischen sowie 17 % des brasilianischen Strombedarfes.75m tief strömt das Wasser in riesigen Druckrohren mit 10 m Durchmesser den Turbinen mit je 700 MW Leistung zu. (deutsche Ingenieurskunst: entwickelt und konstruiert von SIEMENS / VOITH). Thomas ist begeistert, schließlich geht unsere Reise ja bald zu Ende, die Arbeit wartet schon und das ist quasi eine Einstimmung.
Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher über die Paranā-Brücke nach Ciudad del Este, Paraguay. Es ist Sonntag, die Geschäfte und Straßenstände, die sonst Elektronik zu Schleuderpreisen feilbieten, sind alle geschlossen. Da die Stadt weiter keine Sehenswürdigkeiten hat, kehren wir schnell wieder um, denn Ciudad del Este ist ein "heißes Pflaster" und wir wollen unsere Fahrräder wieder mit nach Hause bringen. ;-)
Am Abend kochen wir für unsere Gastgeber Kartoffelsuppe (ziemlich mühselig, alles mit einer Gabel zu pürieren:-) und zeigen ein paar Fotos unserer Reise in Bolivien. Carlos wohnt mit zwei Kommilitonen in einer großen Wohnung und sie haben oft Schlafgäste. Die meisten sind "Couchsurfer". Außer uns ist zeitgleich Dasha aus Moskau hier.



Alle Gäste verewigen sich mit einer Widmung an der Wand und es ist schon schwierig, ein freies Plätzchen zu finden. Über 200 Personen durften die Gastfreundschaft der drei Brasilianer schon genießen und auch wir fühlten uns in der Studentenbude ausgesprochen wohl.

Sonntag, 23. März 2014

Bem-Vindo in Brasilien

22.03.2014  Fahrrad 16km
Endlich strahlt die Sonne vom Himmel. Das ist unser Tag für den Besuch der Wasserfälle!
Mit dem Public Bus geht es zum Parkeingang und dann sind wir sechs Stunden zu Fuss und mit der Kleinbahn unterwegs. Die Ausblicke sind wirklich beeindruckend. Eleanor Roosevelt soll beim Anblick der Wassermassen gesagt haben:  "Poor Niagara!" Ein Ausspruch, auf den die Argentienier mächtig stolz sind. Drei Viertel der Fälle liegt auf argentinischem Staatsgebiet, von wo man Zugang bis zum sogenannten „Teufelsschlund“, spanisch: Garganta del Diablo. 
Der Breite nach sind es die größten Wasserfälle der Welt und nach dem heftigen Regen der letzten Tage schätzt man den Durchfluss auf 7.000 m³/s!  Jedenfalls donnert, gurgelt und tost es um uns herum, Gischt sprüht und Regenbogen leuchten. Als Zugabe begegnen uns noch Nasenbären, Eidechsen, ein Affe und Kappenblauraben.

Zurück in der Stadt, packen wir die Räder und starten Richtung Brasilien. Der Grenzübertritt ist unkompliziert und auch unseren Warmshower Gastgeber Carlos finden wir schnell und werden herzlich aufgenommen.

21.03.2014
Glücklicherweise ist das Zimmer eigentlich für vier Leute, da können wir unsere feuchten Sachen ausbreiten. Mit den Rädern fahren wir ins Dreiländereck (Argentinien, Brasilien, Paraguay), an den Zusammenfluß des Rio Paraná und des Rio Iguazú.
Holen Erkundigungen ein wie wir den Besuch der Wasserfälle morgen organisieren, waschen Wäsche, Thomas putzt wieder die Räder und nachmittags besuchen wir den "Jardin de los picaflores". Ein kleiner, privater Garten, in dem sich seit 30 Jahren viele Arten von Kolibris heimisch fühlen. Von Zuckerlösung und Nektar angelockt umfliegen uns die schnellen Vögel ohne Scheu. Wir sitzen einfach auf der Bank und genießen das Treiben um uns herum.

20.03.2014
Frühstück an der "Tanke" und dann nehmen wir die 40km nach Posadas unter die Reifen. Es regnet zum Glück nicht mehr und an einem Bach waschen wir den roten Schlamm von den Taschen und Rädern.
Die Straße wird gerade zur Autobahn ausgebaut, teilweise haben wir eine ganze Fahrbahn für uns, teilweise ist es ganz eng ohne Seitenstreifen. Kurz vor unserem Ziel setzt der Regen wieder ein, die Reinigungsaktion war umsonst. An der Straße Nr. 12, die nun direkt nach Iguazú führt, nimmt uns kein LKW mit. Auch die ersten 3 Busse haben keinen Platz für die Räder. Erst beim letzten des Tages, 19 Uhr sind wir erfolgreich. Nass und geschafft sinken wir in die Polster und schaukeln fünf Stunden nach Iguazú. Genau Mitternacht begeben wir uns auf Hostelsuche. Eine heiße Dusche und ein kaltes Bier - fertig.

Aktuelle Position:-25.597800, -54.567917

Donnerstag, 20. März 2014

Abschied von Uruguay und Regen, Regen...

19.03.2014 Fahrrad 83km, 250 Hm, 400km getrampt
Punkt 5 Uhr hält der Camion vor der Tankstelle. Toll. Er setzt uns auch wieder ein einer Servicestation ab, aber die Fahrer wollen fast alle nach Brasilien. Also ab aufs Rad. Es fährt sich schlecht, es regnet und die Straße hat keinen Randstreifen.
Weltuntergangsstimmung
Vorbeifahrende Autos duschen uns, LKWs treiben uns rechts in den Schlamm. Dank der Gore-Membran steht das Wasser in Janas Schuhen und kommt nicht mehr raus. Nach 60km treffen wir drei Truckerfahrer bei der Mittagspause an. Einer nimmt uns mit. Hector ist sehr nett, Thomas darf sogar auf seinem Bett etwas vom fehlenden Nachtschlaf nachholen. In der Gegend werden Zitrusfrüchte angebaut, Yerba und Tee gedeihen prächtig, auch Zuckerrohr. Nach 200km biegt der Camion leider ab und wir müssen wieder in den Regen hinaus. Schade, wir waren gerade etwas angetrocknet ;-)
Nach 20km kommt eine Tankstelle, dort sollen wir uns bei Diego melden, er hätte einen Schlafplatz für uns. Das organisierte Hector unterwegs telefonisch. Leider hat Diego inzwischen Feierabend und in der Tankstelle ist wirklich kein Platz. Der Speisesaal wird nachts geschlossen und die Wiesen stehen knöcheltief unter Wasser. Nach etlichem Herumfagen dürfen wir am Wohnhaus des Kneipers unter das Vordach. Vorher essen wir bei ihm leckeres Asado. Salat und Beilagen nimmt man sich vom Bufet und er kommt aller Minuten mit einem anderen Grillspiess vorbei. Huhn, Rippchen, Blut- Brat- und Geflügelwurst, Schweinefleisch... so viel man will und wir wollen diesmal ziemlich viel.



18.03.2014, Fahrrad 76,5 km, 228 Hm
Salto ist eine Stadt mit vielen sportbegeisterten Menschen. Gestern trainierten neben uns zwnzig junge Männer Kondition für Fußball und auch heute morgen sind schon zahlreiche Jogger und Radfahrer unterwegs. Letztere winken uns besonders begeistert zu. Zwölf Kilometer nördlich wird die Stauumauer des Stausees als Grenzübergang zwischen Uruguay und Argentinien genutzt. Genau damit bekommen wir ein Problem. Ein Beamter springt aus dem Gebüsch und erklärt, dass Fußgänger und Radfahrer diese Grenze nicht passieren dürfen. Wir sollen zurück nach Paysandu, das wäre ja nicht weit (reichlich 200km Umweg!).
Wir diskutieren, bitten, erfolglos. Dann kommt ein mickriges Moped und darf fahren. Jana meint wütend, dass das im Prinzip das Gleiche ist und will losfahren. Der Beamte verstellt den Weg. Damit kann der nächste PickUp nicht vorbei. Der Fahrer hört sich unser Problem an, lädt seelenruhig die Räder auf und bringt uns kopfschüttelnd den Kilometer über das Wasser. Danke!
Rast in Colonia Alemana, alles toll kitschig und bayerische Schrammelmusik im Hintergrund
Da nun unsere Zeit knapp wird, wollen wir trampen oder Bus fahren. Ein Kleinlaster nimmt uns 35km mit. Dann kommt lange nichts, wir fahren mit dem Rad. Als wir gerade aufgeben wollen hält ein Camion. Der Fahrer meint, heute fährt er nur noch 15km, weil er hier wohnt, aber morgen früh 5 Uhr will er 200km in die richtige Richtung und würde uns mitnehmen. Wir verabreden uns an einer Tankstelle.
Dort kaufen wir uns was zum Abendessen und eine heisse Dusche (20cent). Dann rollen wir hinter einer Kühltruhe die Isomatte aus und versuchen ein paar Stunden zu schlafen.

17.03.2014. Fahrrad 70km,  345 Hm

Die Wahl des Schlafplatzes war richtig, wir schlafen ungestört bis 8 Uhr und gehen dann erstmal baden. Wegen unserer Räder und Sachen machen wir uns hier gar keine Sorgen, Uruguay hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten weltweit. Dann schwingen wir uns mit aufgeweichten Knochen auf die Räder, sehen uns noch die nächste Therme in Dayman an (eher Spaßbad) und erreichen Salto, eine Stadt mit 100Tsd Einwohnern. Heute achten wir einmal besonders darauf: mindestens jeder 2. auf der Straße (egal ob Dorf oder Stadt) grüßt uns, winkt, wünscht Glück oder gute Reise oder spricht uns direkt an. Während wir uns mit zwei jungen Leuten unterhalten, stoppt ein Auto und ein weiteres Paar steigt aus. Sie haben in Deutschland gearbeitet und wollen wissen, woher wir sind.
Abendstimmung in Salto
Da Unterkünfte hier teuer sind, entscheiden wir uns wieder für den Stadtpark. Übrigens sind auch Lebensmittel teils deutlich preisintensiver:
1,5l Wasser = 1 €
1l Nektar, Saft gibt's nicht = 1,70€
1kg Brot = 2 bis 5 €
1l Bier = 1,50€
1Rolle Kekse = 2,50€
1kg Obst = 2 bis 4 €
500g Haferflocken = 2€
ABER: wenn man 3kg Grillfleisch kauft kostet dies nur 10€ ;-)
Gaststättenpreise sind etwa wie in Deutschland.

Montag, 17. März 2014

Tropisches Klima und heisse Quellen

16.03.2014   Fahrrad 66 km, 316 Hm
Erwartungsgemäß ist früh alles nass von Tau und Luftfeuchtigkeit. Es dauert, ehe wir loskommen. Bei straffem Gegenwind kämpfen wir uns die 30km bis Paysandú.
 Der Ort ist eher enttäuschend, nur das Eis ist lecker. Wir rollen an den Strand vom Rio Uruguay und halten wenigstens mal die Füße ins Wasser. Dann suchen wir nach einer Mitfahrgelegenheit und haben schließlich Glück. Ein Kleinlaster lässt uns samt Gepäck auf der Ladefläche unter eine Plane kriechen und nimmt uns 35km mit.
Die restlichen 10km bis zu den Termas de Guaviyu tröpfelt es wieder. Wir parken nur die Räder und tauchen erstmal im 38°C warmen Wasser ab. Dieses ist nicht nur angenehm warm, auch die Haut fühlt sich hinterher ganz weich an. Dann entscheiden wir uns für den Schlafplatz im "Waschhaus" des Campings. Der ist sauber, trocken und dank Innenzelt mückenfrei. ;-)

Aktuelle Position:   -31.842467, -57.886267                                                                                          


15.03.2014.  Fahrrad 94 km, 350 Hm
Unser erster Blick geht zum Himmel: Die Sonne scheint! Unsere Sachen sind noch nicht wieder richtig trocken, aber nach einem kurzen Stop im Supermarkt sind wir auf dem Weg Richtung Paysandú. Wir überqueren den Rio Negro und fahren 12 km auf staubfreier Piste (dem Regen sei Dank!) zur Ruta 24. Die ist geradegerade frisch rekonstruiert, rollt gut, aber bietet kaum Schatten. Auf dem Weg liegen viele gelbe Steine, die verblüffende Ähnlichkeitkeit mit Bernstein haben. Aber wo sollen die herkommen?
Die Sonne brennt auf uns herab. Mittags gönnen wir uns eine eiskalte Cola in einer kleinen Bar. Eintönig radeln wir dahin, der Seitenwind lässt am späten Nachmittag nach und das Sonnenlicht taucht alles in herrlich erdfarbene Töne. Bei einem Bauernhof fragen wir, ob wir zelten dürfen: "No hay problema, si si, por favor!" Es gibt Nudeln mit Tomatensauce und Rosewein zum Abendmahl. Wir genießen einen herrlichen Sonnenuntergang und die Stille in der Nacht.