Donnerstag, 17. Oktober 2013

Im Pachachamac-Tal nach Abancay

16.10. Fahrrad 40 km, 680 Hm

Nun schreiben wir ja immer von den freudigen Erlebnissen und Begegnungen. Vielleicht sollte man auch einmal die unschönen erwähnen. Da wäre zunächst der viele Müll. Peruaner werfen allen Abfall oft aus dem Autofenster oder lassen ihn auf den Gehweg fallen. Auch große Schilder "Die Umwelt ist die Zukunft deiner Familie" helfen nicht. Einige Städte schaffen es aber, in Nazca gab es getrennte Mülltonnen und morgens wurde der Hauptplatz gewischt!
Oft trifft ein stechender Geruch die Nase, das sind meist überfahrene Hunde in verschiedenen Verwesungsstadien. Aber vorgestern waren es auch zwei tote Pferde und noch was Großes, was man nicht mehr identifizieren konnte: Esel, Kuh?
Vor allem in den Bergdörfern sehen wir zerlumpte,  schmutzstarrende Kinder. Viele sind offensichtlich behindert (Inzest?). Manche sind barfuss bei -2°Grad. Morgens 6.30 Uhr begegnen uns zwei Jungen auf dem Weg zur Schule. Wir sehen weit und breit kein Haus und sind schon 6 km von dem Ort entfernt, wo die Schule 8 Uhr beginnt.

Unsere gestrige Idee mit der Rast am Flussufer war wahrscheinlich nicht so toll. Als wir heute starten wollen, hat Jana einen "Platten" und wir entdecken insgesamt ca. 50 Dornen in unseren Reifen. Beim Rausziehen zischt es nochmal, 2 haben durchgestochen, natürlich an zwei Rädern, natürlich beide hinten... (:-( Das kostet uns 2 Stunden, v.a. die Operation mit Pinzette und Argusaugen.
Trotzdem erreichen wir nachmittags Abancay und finden eine nette Bleibe im "Gran Hotel" für 4,50€  das Zimmer.

15.10. Fahrrad 83 km, 190 Hm

Das Pachachamac-Tal ist wunderschön. Hinter jeder Biegung kommen neue andersartige Felsformationen oder Pflanzen hervor. Es geht 900 Hm bergab.
Ein Eldorado fuer Geologen und Mineralogen
Davon merken wir aber wegen des heftigen Talaufwindes nichts. Mit ca. 25 km/h bläst er uns fast immer direkt von vorn ins Gesicht. Wir versuchen es mit einer alten Fahrradfahrerlist und baden am Fluss, bis die Sonne fast untergegangen ist. Es hilft nichts. Der Wind geht nicht "Schlafen" wie das bei uns in EU oft der Fall ist. Wir finden einen Sportplatz im Örtchen Yacca , auf dem wir unser Zelt aufschlagen. Es gewittert für eine Stunde, dann haben wir aber eine ruhige Nacht.

Zeltplatz unter dem "Klettergebiet"

Aktuelle Position: -13.853193, -72.978316

4 Kommentare:

  1. Ich verfolge Euren Blog fast jeden Tag und freue mich über Eure Erlebnisse. Auch die Positionsangabe finde ich nett, so kann ich bei Google-Earth immer schauen, wo Ihr gerade seid. Wünsche Euch noch eine tolle Zeit. Gruß aus Pirna von Katrin und Bert

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  2. Hallo ihr beiden Helden,
    Ich ich schon versucht euch am 07.10 Mut zu machen. Mein Kommentar hat aber offensichtlich nicht funktioniert. Was Ihr durchmacht kann sich auch ein Marathonradfahrer wie Ich kaum vorstellen, eure Beiine müessen die
    Hoelle sein. Gruss bewundert Horst Wrissenberg.

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  3. Hallo Bert&Katrin, habt Dank fuer Eure Kommentare. Es ist schön mit der Heimat in der Ferne verbunden zu sein. Den Blog aktuell zu halten ist nicht immer leicht, da dasInternet hier lahm ist, wie bei uns in den 90-ger Jahren. Ein Bild hochladen kann bis zu 15 min. dauern. Heute in drm Hotel in Abancay haben wir aber Luxus was das Net angeht. Haben schon mit Anne und Rena geskypt. Liebe Gruesse, Thomas&Jana

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  4. Hallo Horst,
    hab Dank für Deinen Kommentar. Unsere Erkenntnisse bis jetzt: nicht die Hm sind entscheidend, sondern die Steigung und die Windrichtung (und natuerlich auch das Radgewicht). Mit unserer Übersetzung 44/17 schaffen wir 42 Hm pro km im ersten Gang der ROHLOFF gerade so. Wird es steiler, dann muessen wir "schlaengeln". Morgen geht es wieder 1500 Hm hoch, deshalb heute Ruhetag. Mal sehen wieviel wir davon im Sattel schaffen. Bis zum Altiplano sind es noch 2 Pässe mit 3900 m bei2400 m Tiefpunkt und ein Pass mit 4300 m. Wir trinken so viel COCA-COLA wie noch nie zuvor in unserem Leben. Das hält den Blutzuckerspiegel hoch. :-)

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