Mittwoch, 18. Dezember 2013

Jungfrau unter Müllmännern

17.12.2013 Fahrrad 106 km, 186 Hm

Wir kommen doch erst um 9 am Hostal weg. Wegen der Hitze wären wir gern früher gestartet, aber wir freuen uns, mit Rena und Anne skypen zu können, duschen nochmal, frühstücken in angenehmer Atmosphäre. Doch wir haben kräftigen Rückenwind und sind um 12 schon 53 km gefahren. In Capayan legen wir eine längere Pause unter einer geräumigen Weinlaube neben einer kleinen Kirche ein. Das Thermometer zeigt 41 ℃ im Schatten an. So um 16 Uhr schiebt sich eine Wolkenschicht vor die Sonne. Wir fahren weiter. Aber nach ca. 10 km brennt die Sonne wieder erbarmungslos auf uns hernieder. Wir nässen unsere T-Shirts mit Wasser durch und binden uns BUFFs um die Arme. Nach nur 10 min. Fahrt ist alles wieder trocken. Erst so ab 19 Uhr sinkt die Temperatur auf 34 ℃ ab und es wird erträglicher. Vor uns gewittert es heftig und wir fahren langsam darauf zu. Wir sehnen uns nach der Abkühlung, ziehen in Erwartung des Regens die TEVA-Sandalen und kurze Sachen an, die schnell wieder trocknen. Aber obwohl es bereits über uns blitzt, kommen nur wenige kleine Tropfen herunter, die bereits auf der Haut wieder verdunsten. Es dunkelt schon fast, als wir unter einem 100 m hohen Sendemast (Blitzschutz) unser Zelt aufbauen. Kaum haben wir die Sachen verstaut beginnt es heftig zu stürmen und auch zu regnen. In der Ferne zucken ununterbrochen Blitze auf und erhellen den Abendhimmel wie die Lichorgel einer Disco.

Aktuelle Position: -29.014291, -66.447859

16.12.2013
Zwei Nächte verbringen wir in Catamarca oder wie die Stadt richtig heißt: in "San Fernando del Valle de Catamarca". Die Provinzhauptstadt hat 140 Tsd. Einwohner und liegt nur 530m hoch in einem Tal, am Fuß des 3320 Meter hohen Ambato. Ihr Wahrzeichen ist die Virgen del Valle. Am heutigen Tag dominiert aber nicht die Jungfrau die Stadt, sondern die Müllmänner. Die streiken nämlich. Es kam in den letzten Wochen in verschiedenen argentinischen Städten zu Protesten und Ausschreitungen. Die, die wir sahen (in Cafayate forderten die Weinbauern mehr Lohn) waren aber alle friedlich.
Wir besuchen die örtliche Teppichmanufaktur, das archäologische Museum und natürlich die Kathedrale.
Abends holt der Hostelbetreiber Instrumente heraus und beginnt mit Freunden zu musizieren. Wir sind eingeladen. Thomas wird aufgefordert, deutsche Lieder zu spielen und erntet Applaus. Es wäre ja so etwas wie "Schneeflöckchen" angebracht, aber bei 35°C kommt das einfach nicht aus der Gitarre!

Aktuelle Position: -28.469689, -65.784695

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