Freitag, 17. Januar 2014

In der Stadt der Deutschen und der Araukaner

14.01.2014
Fahrrad: 25km
Juan bewohnt mit seiner Frau Carla und der einjährigen Tochter Olivia ein großes Haus mit parkähnlichem Grundstück. Der Bischof von Temuco hat wohl früher dort gelebt. Im vorbildlich gepflegten Garten bauen sie allerlei Gemüse an, haben neue Obstbäume gesetzt und wollen ein großes Gewächshaus errichten. Gestern gab es selbstgezogene Zuchhini mit gerösteten Sesamkernen, lecker. Wegen der kleinen Tochter wollen sie im Moment keine großen Fahrradtouren machen und holen sich die Welt mit Radreisenden zu sich heim, Glück für uns. Wir bekommen zwei Gästezimmer und dürfen uns in Ruhe fertigmachen, denn die Bediensteten sind morgens da, als die Eltern zur Arbeit fahren.
Wir radeln nur bis Temuco, stellen unsre Sachen in einem ziemlich abgewohnten Hostel ein und inspizieren erstmal die Markthalle. Neben frischen Heidel- und Himbeeren leisten wir uns ein leckeres Mittagessen. Frank isst Kotelett, Thomas Huhn und Jana Pastel de Choclo, ein Gericht mit Zwiebel, Hühnerfleisch und einer überbackenen Maiskruste. Es soll einer Umfrage nach das Lieblingsgericht von 20% der Chilenen sein und auch hier essen es viele der Gäste. Auch uns schmeckt es.
Dann schlendern wir durch die Stadt (250 Tsd Ew.), in der auch viele Deutsche leben. Ein Mann erzählt uns, dass es jetzt die 4. Generation sei, anfangs ins Land geholt um Sümpfe trockenzulegen und Wälder zu roden, heute Farmer. Überall lesen wir deutsch klingende Namen.
Nur Frank ist abends noch auf den Berg geradelt, deshalb hier ein Bild von Wikipedia:       Temuco vom Berg Cerro Ñielol aus
Später tun wir noch was für unsere Bildung und besuchen das Mapuche Museum. Die Stadt ist auch Zentrum der Mapuche (Araukaner), ein indigenes Volk, das in Chile und Argentinien lebt.

In der Markthalle wurde uns sogar ein Wörterbuch Mapudungun - Spanisch angeboten, da hätten wir dann auf beiden Seiten nichts verstanden :-) Aber 200000 Menschen nutzen diese Sprache noch regelmäßig.


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