Mittwoch, 5. Februar 2014

Trotz Dauerregen gute Laune

04.02.2014

Schon nachts trommelt der Regen heftig aufs Dach und es wird auch den ganzen Tag nicht freundlich. So bleibt das Rad im Schuppen und wir gondeln mit Bus und Fähre auf die Nachbarinsel Quinchao.
Chiloé ist mit 180km Länge und 50 km Breite die zweitgrößte Insel des Landes. Ureinwohner sind indigene Huilliches, was man auch heute gut sieht. Es gibt ganzjährig viel Regen (wir sind gerade in der regenarmen Zeit da!) und viele Leute gehen hier immer in Gummistiefeln und Regenhose vor die Tür. Die Gehöfte auf dem Land haben alle ihr eigenes Buswartehäuschen.
Besser als im Regen auf den Bus warten...

Die Bewohner hier sollen einen Schlitten entwickelt haben, der auf Schlamm rutscht. Die Häuser stehen wegen der Feuchtigkeit auf Stelzen.
Ältere Häuser stehen auf großen Feldsteinen
Die neuen auf Betonsockeln


Die meisten Gebäude sind ganz bunt angestrichen. Damit und mit der Fröhlichkeit der Menschen scheinen sie gegen das triste Wetter anzukommen. Wir besuchen drei der sechzehn Holzkirchen (Weltkulturerbe) und haben einen schönen Tag. Abends lernen wir noch die chilenischen Romméregeln und spielen bis Mitternacht.


03.02.2014, Fahrrad 73 km, 700 Hm

Die letzten 20km gestern waren wie Achterbahnfahren: steil hoch, steil hinab, keine 100m geradeaus. Teilweise schafften wir es nicht, gerade zu schieben! Der weitere Weg wäre zudem Schotter. Wir wollen zurück nach Ancud und dort auf der Route 5 weiter nach Süden. Es soll morgens 8 Uhr einen Bus geben. Wir packen entsprechend zeitig zusammen und der Bus kommt tatsächlich. Er ist alt und klein und schon auf den ersten Blick ist uns klar, dass die Räder nicht reinpassen. Aber Thomas, der Fahrer und ein Fahrgast schieben, ziehen und heben solange, bis ein Rad auf den hinteren Sitzen steht, das andere daneben und sogar die Tür noch schließt!
So stehen wir 9.30 Uhr wieder in Ancud und wollen unser Versprechen einlösen und mit Oma und Anne skypen. Aber es gibt kein Wifi. Was tun? Wir fragen vorsichtig in einem Hotel, ob wir das dortige für kurze Zeit nutzen dürfen. Ja, natürlich, aber wir sollen die Räder mit hereinbringen und uns in die Lobby setzen. Als Krönung lässt uns der Hotelchef noch ein Frühstück mit Brötchen und Kuchen bringen :-)
Zum Glück regnet es nur kurz und man kommt auf der Route 5 besser vorwärts als an der Küste. So erreichen wir Dalcahue. Hier finden wir ein schönes Hostel mit Kochecke (Jana kocht abends Gemüsepfanne mit Kürbis, Paprika, Tomate, Zwiebel und Chorizo) und auch endlich eine Wäscherei.

Aktuelle Position: -42.380039, -73.653590

1 Kommentar:

  1. Ich hab gelesen, früher seien die häuser transportierbar gewesen. Also wenn jemand umzog nahm er sein Haus einfach mit. Die wurden wohl über Holzrollen gezogen.. Keine Ahnung ob das stimmt ;-)
    Viel Spass noch!

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