Samstag, 1. März 2014

Getürmt und Gefeiert!

28.02.2014
Die Karnevalszeit beginnt
Leider nicht für alle Kinder, manche müssen auch arbeiten

Wir fahren mit dem Minibus zum Busbahnhof, um uns über die Busverbindungen nach Oruro zu erkundigen. Noch gar nicht richtig im Terminalgebäude werden wir von uniformierten Polizisten angesprochen. Sie wollen unsere Reisepässe sehen. Wir zeigen unsere Kopien, die Pässe haben wir natürlich nicht dabei. Aber das genügt ihnen nicht, sie wollen auch die grüne Einreisekarte sehen. Die liegt in der Unterkunft. Wir werden von 3 Polizisten zu einem Kleinbus geleitet, um zuerst unsere Dokumente zu holen und dann mit aufs Revier zu kommen. Mit uns sitzen noch zwei junge US-Amerikanerinnen im Auto. Jana diskutiert mit der bei uns gelassenen Beamtin, während die beiden anderen Polizisten zurück zum Terminal gehen, wahrscheinlich, um weitere Touris einzusammeln. Als Jana ein Foto vom Dienstausweis der Polizistin machen will, verdeckt diese ihre Karte und sagt "No, No!" Ohne uns abzusprechen, springen wir aus dem Auto und rennen in unterschiedliche Richtungen davon! Die Polizistin hält Jana am Ärmel fest, aber Jana macht sich los und rennt schneller als sie. Ruckzuck verschwinden wir im zick-zack zwischen den parkenden Autos, über die breite Straße vorm Busbahnhof, wo Autos Stoßstange an Stoßstange im Stau stehen. Wir rennen in kleine Nebenstraßen und tauchen im Gewühl der Menschenmenge um den Marktplatz unter. Das Herz klopft etwas schnell und wir wissen nicht, ob das nun die behördliche Polizei war, oder nicht. Sicher ist sicher.
Im Botanischen Garten
 Wir schauen in die Kathedrale Metropolitan, schlendern über den Plaza und nehmen schließlich einen Bus zum Botanischen Garten. Dort treffen wir uns mit unserem Gastgeber und sind bei Freunden von Ihm zum Mittagessen eingeladen. Das Haus befindet sich in einer noblen Wohngegend. Die Hausherren laden jeden Freitag Freunde ein. Viele sind Amerikaner. Wir unterhalten uns während des Essen angeregt. Das Haus selbst ist am besten als Künstlervilla zu beschreiben. Die Wände gefüllt mit Bildern und Zetteln, Zitaten, Fotos. In der Mitte der Lobby steht eine komplette Rockband-Ausrüstung.
Carlos erzählt uns von seinen deutschen Vorfahren, einer grandiosen Erfindung zur Einsparung von Benzin in Automotoren. Wir tauschen die Adressen aus und er fragt uns, wann wir geboren sind. Thomas muss nach seinem Dafürhalten eine penible Jungfrau sein. Und auch Janas Geburtstag will er wissen und nun ist es raus: heute! Sofort wird "Happy Birthday to you" in english und spanisch gesungen, Kaffee und Schokolade serviert. Überhaupt ist diese Runde von 12 Leuten am besten als intellektueller Zirkel zu beschreiben. Wir werden für kommenden Montag in das Haus eines Redakteurs eingeladen, der einen Artikel über Fahrradfahren in Südamerika schreiben möchte. Schließlich setzt sich noch ein netter Mann neben uns, der lange in Reutlingen gelebt hat und sehr gut Deutsch spricht. Er vermarktet naturbelassene Schafwollprodukte. Beim Abschied erwähnt er, er kenne den deutschen Honorarkonsul persönlich sehr gut und wenn wir Probleme bekämen, sollten wir Ihn anrufen ...

Abends lässt es sich Hutch nicht nehmen, uns in ein Restaurant einzuladen. Nach dem leckeren Essen (gegrillter Lachs) gibt es als Geschenk des Hauses noch Apfelstrudel mit Eis, Minifeuerwerk und Gesang des gesamtem Personals.

3 Kommentare:

  1. Coole Reaktion. Ich hätte sicher eine Entführung vermutet,weiß aber nicht, ob ich weg gerannt wäre.

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  2. Entführung sicher nicht, die sahen schon "echt" aus, es waren auch mindestens 5 Beamte und hunderte Leute im Busterminal. Eher vllt. eine Art an Geld zu kommen, mit dubiosen Strafen? Wenn das Auto dann einmal fährt??? Ich weiß nur nicht, was die Amerikanerinnen von uns gedacht haben :-)

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  3. Ja - türmen, so lange das möglich war. Und nachträglich alles Gute zu Janas Geburtstag. Viel Glück, Gesundheit und noch eine schöne Zeit in SA. Wir feierten gestern Norberts Geburtstag, der ja am gleichen Tag wie Jana feiern kann.

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